Am 27./28. August fand das Finalwochende der Deutschen Meisterschaft Ultimate Frisbee 1. Liga Mixed in Heidelberg statt.
Mit drei Siegen aus den fünf Spielen des 1. Wochenendes waren die Vorzeichen gut. Mit einem Sieg aus den verbleibenden zwei Vorrundenpartien wäre das Viertelfinale gesichert.
Im ersten Spiel am Samstagmorgen ging es gegen die Hässlichen Erdferkel, die wir bei der EUCQ im Mai schlagen konnten, bevor es bei der EUCR im Juli eine empfindliche Niederlage setzte.
Trotz einiger Unannehmlichkeiten vor Spielbeginn — der offizielle Eingang zum Feld war ein Loch im Maschendrahtzaun, durch das man klettern musste, unsere Taschen mussten an einem Ort gesammelt werden, um den nicht-vorhandenen Zuschauern ein professionelles Bild unseres Sports bieten zu können und das leere Spielfeld sollte nicht zum Aufwärmen benutzt werden —- starteten wir direkt mit einem Break ins Spiel.
Das gab uns aber leider keine Sicherheit. Im Gegenteil – wir warfen 5 mal in Folge den ersten Pass weg, sodass die Erdferkel sich direkt ein paar Breaks zurückholen konnten und mit 1:3 ins Spiel starteten.
In der Folge stabilisierte sich unsere Offense und wir konnten die Marburger Offense durch eine poachige Handlerverteidigung verlangsamen und dadurch Turns generieren. So kämpften wir uns ins Spiel zurück und konnten es bis zum 9:10 sehr eng gestalten.
Allerdings kamen wir nicht zu den nötigen Breaks, sodass Marburg das Spiel mit 14:11 gewann.
Da Frankfurt parallel gegen Monaco Mix gewann, mussten wir unser letztes Spiel — ebenfalls gegen die Münchner — gewinnen, um sicher im Viertelfinale zu sein und damit vorzeitig den Klassenerhalt zu sichern.
Obwohl Monaco Mix im bisherigen Turnier nur ein Spiel gewinnen konnte, hatten wir am Anfang des Spiels Probleme gegen die Münchner. Beide Offenses machten Fehler und unsere Defense war nicht schlecht, aber oft den einen Schritt zu langsam, um unsere eigenen Turns auszugleichen. So konnte sich Monaco in den ersten Punkten eine 3:5-Führung herausspielen.
Außerdem führte in dieser Phase eine Diskussion über eine Sidelineviolation und den Unterschied zwischen Menschen und Bäumen zu Unmut bei einigen Spielern. Glücklicherweise konnte diese am Anfang etwas hitzige Diskussion beruhigt werden, sodass sich beide Teams wieder auf das sportliche Geschehen konzentrieren konnten.
Wir stellten unsere Defense von Person-D auf Spongebob um und konnten dadurch mehr Turns erzeugen und uns auf 7:7 herankämpfen.
Im entscheidenden Punkt um die Halbzeit machte unsere Zone dann kurzen Prozess: Nachdem wir die MünchnerInnen durch sehr poachige Marks für zwei, drei Handlingpässe in Sicherheit wiegen konnten, holten wir uns den ersten zu kurzen geratenen Swingpass per Layout ab und nutzten das zu langsame Umschalten von Monaco zum schnellen 8:7 — unserer ersten Führung im Spiel.
Wir starteten die zweite Halbzeit mit der Offense und konnten direkt verwandeln und zwei Breaks nachlegen. Beim Stand von 10:7 ließen wir dann nichts mehr anbrennen und holten uns mit einer starken zweiten Halbzeit ein 15:10.
Als es im Viertelfinale nun gegen Mainz, den Meister des letzten Jahres und Erstplatzierten aus Pool A ging machten wir uns wenig Hoffnung auf einen Sieg. Mainz war stark besetzt und mit 22 Persons heiß auf einen Sieg zum Einzug ins Halbfinale. Wir konnten dadurch ohne Druck und Erwartungen ins Spiel starten und nochmal richtig Spass haben. Wir zeigten eine überzeugende Teamleistung, unter anderem mit einem sehr schnell rollenden Green, die durch einige starke Einzelaktionen — seien es Defenses, Skys gegen mehrere Gegenspieler, Layouts oder einfach zu große und schnelle Deep Receiver — unterstützt wurde. So konnten wir nach anfänglichem 2:3 Rückstand die Halbzeit mit 8:7 holen.
Als wir dann den nächsten Break zum 9:7 holten, war die Nervosität der Mainzer greifbar, was unsere Stimmung und Motivation noch mehr steigerte. Allerdings forderte das heiße Wetter und unserer 12 Persons kleiner Kader spät in diesem dritten Spiel des Tages seinen Tribut, sodass unsere Konzentration nachließ und wir Probleme mit der Zone hatten, die Mainz in der zweiten stellte.
Auch wenn wir uns meist nicht so schlecht anstellten, machten wir zu viele Fehler für die starken Mainzer, sodass wir das Spiel nach 11:11 unnötig mit 12:15 verloren. Trotzdem können wir stolz auf diese Leistung gegen den Vorjahresmeister sein.
Am Abend stärkte sich das Team beim etablierten Italiener. Das Preis-Leistungsverhältnis war bei Preisen von unter 10€ und riesigen Portionen gut. Besonders mächtig war die Vier-Käse-Pizza. Mit geschätzten 500 g, davon ca. 300 g Käse, konnte ein Kilokalorien Gehalt von um die 1800 angenommen werden. Auch die stärksten Esser mussten sich dieser Kraft geschlagen geben, konnten durch die Erfindung der Pizzaschachtel aber am nächsten Tag beim Frühstück von ihrem Versagen profitieren.
Gut gestärkt ging es dann im “Spaßbracket” im unteren Halbfinale gegen den Sugar Mix aus Stuttgart (Funfact: Der Name Sugar kommt dadurch zustande, dass aus dem Wort Stuttgart alle t’s weggelassen werden). Wir konnten das Spiel stark mit zwei Breaks starten. Genauso stark ließen wir dann aber auch im zweiten Viertel des Spiels nach und nach dem anfänglichen Ausgleich beim 4:4 folgte im Anschluss ein Sprint von den Stuttgartern zum 4:9. Nach einem straffenden Time-Out und den positiven Einwirkungen der Trainer, die vor allem darauf pochten uns wieder zu lockern und Spaß am Spiel zu finden, wurden die letzten Punkte getraded. Der Spielstand am Ende betrug 9:15. In diesem Spiel war erneut die starke Schwankung unserer Spielqualität auffällig, an der wir für das Erreichen von Top-Leistungen weiter arbeiten müssen.
Im Spiel um Platz 7 durften wir gegen die Frisbee Family aus Düsseldorf antreten, gegen die wir diese Saison schon öfter gespielt hatten. Unser Persons-Bestand hatte sich zu dem Zeitpunkt auf 11 mittlerweile sonnengebräunte Hucks (5 Boys und 6 Girls) dezimiert. Dementsprechend versuchten wir beim Warm-Up Kräfte zu sparen und machten nur ein Masters-Warm-Up. Der größte Teil der Hitze im Körper wurde dabei eher durch intensives Hüftkreisen der Nachbarn generiert. Trotz unserer anfänglichen Trägheit, starteten wir gut und waren den Düsseldorfern immer eine Nasenlänge voraus. Besonders auffällig war die Ohrenbeißerdefense von einigen Gegenspielern (#MikeTyson), von der wir uns aber nicht beirren ließen und in engen Situationen die Scheibe für uns beanspruchten. Das intensive Spiel verlief bis zum 7:7 weiter ausgeglichen. Das Halbzeitbreak konnten wir nicht holen und gaben auf der anderen Seite unsere anschließende Offense ab, wodurch es zum 7:9 Zwischenstand kam. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Sonnenbestrahlung etwas nachgelassen, wodurch aber anscheinend auch unsere Konzentration nachließ. In der Folge liefen wir trotz vielen Defenses (die wir jedoch nicht konvertieren konnten) dem Rückstand hinterher und mussten uns am Ende mit einem 12:15 geschlagen geben.
Obwohl wir nur 1 aus 5 Spielen an diesem Wochenende gewinnen konnten, war die Stimmung auf und neben dem Platz herausragend, was auch im improvisierten Abschlusskreis bestätigt wurde. Der 8. Platz ist das bisher beste Ergebnis bei einer Mixed Ultimate Frisbee Meisterschaft, mit dem wir unsere Top 1 Position in der Region Nord-Ost bestätigen konnten. 🙂
Die Endergebnisse findet ihr hier.