Am letzten Aprilwochende stand das zweite Open-Vorbereitungsturnier der Outdoorsaison an. Bereits zum dritten Mal fuhren wir zum Rising Polish Open Ultimate Frisbee Tournament nach Opalenica bei Posen.
Trotz der kurzen Nacht in einem kleinen Klassenraum im Keller der Grundschule, in der alle Teams untergebracht waren, traten wir alle einigermaßen frisch und pünktlich zum Warm-Up auf dem satten Rasen der Spielfelder an. Das Wetter war kühl und windig, aber immerhin blieb uns der angesagte Regen erspart.
Wir starteten schwach ins erste Spiel gegen Drehst’n Deckel und lagen schnell mit 1:4 hinten. Wir fanden dann aber besser ins Spiel und konnten mit unserer Zonen-Defense viele Turns generieren und starteten unsererseits einen Lauf. Nach Ende der Zeit führten wir mit 8:6. Dresden bäumte sich aber nochmal auf. Die Deckel erzwangen den Universe-Point, holten im Universe den Turn und standen mit der Scheibe direkt vor unserer Endzone. Der entscheidende Pass wurde dann aber gedroppt. Wir ließen uns die Chance nicht entgehen und verwerteten unsere zweite Offense im Universe zum 9:8-Sieg.
Das zweite Spiel gegen einen Teil der polnischen Ultimate Frisbee Nationalmannschaft begann ähnlich wie das erste. Nach einem 1:4-Start holten wir mit Hilfe der Zone auf. Die Polen stoppten unseren Lauf aber deutlich früher als die Dresdner und holten sich die Breaks auch wieder zurück. Nach Ablauf der Zeit stand es 6:10, aber die polnische Offensive stockte plötzlich wieder und wir holten Breaks. Diesmal reichte es aber gerade so nicht zum Universe. Aber auch mit dem 9:11 gegen die polnische Natio waren wir mehr als zufrieden.
Im dritten Spiel trafen wir auf einen uns bis dahin unbekannten Gegner – “Partisan” aus Olsztyn im Nordosten Polens. Diesmal konnten wir gut ins von Zonen auf beiden Seiten geprägte Spiel starten und uns schnell eine deutliche Führung herausspielen. In der Mitte des Spiel verließ uns aber teilweise die Geduld gegen die Olsztyner Zone, sodass wir ein paar mal ohne Druck durch unnötig knappe Würfe Turnover fabrizierten. Nach ein paar Ermahnungen durch unsere Nummer 6, besannen wir uns aber wieder auf die einfachen Würfe und konnten das Spiel ungefährdet mit 14:7 gewinnen.
Trotz der Niederlage bleiben die Partisanen sehr fair und hinterließen in unserer ersten Begegnung überhaupt einen sehr positiven Eindruck – der später aber noch getoppt werden sollte.
Mit zwei Siegen und einer Niederlage ging es in die verdiente Mittagspause. Danach stand noch das abschließende vierte Gruppenspiel gegen die ebenfalls aus Berlin angereisten DiscKick an. Beide Teams waren sichtlich müde, DiscKick hatten sogar erst 30 Minuten zuvor ihr drittes Spiel hinter sich gebracht. Es entwickelte es sich ein enges, aber von vielen Fehlern geprägtes Spiel. DiscKick war immer wieder tief gefährlich, insgesamt aber zu inkonsistent. Wir konnten am Ende ein paar Fehler weniger machen und uns ein 10:7 erkämpfen.
Damit waren die Spiele des Tages absolviert, am Sonntag wartete Hardfisch im Viertelfinale. Aber erstmal gab es ein Abendessen und einen Ausflug ins Spa des Hotels auf deren Feldern das Turnier stattfand. In Sauna und Whirlpool wurde sich von den Strapazen des Tages erholt, bevor es zurück zur Schule ging. Auf dem Parkplatz veranstaltete Partisan eine Grillparty zu der sie uns spontan einluden. Wer beim Abendessen noch nicht genug bekommen hatte, konnte sich jetzt nochmal mit leckerer Bratwurst stärken. Ein feiner Zug der sehr sympathischen Olsztyner.
Nach Spa und gutem Essen und mit vier Spielen in den Beinen konnte man dann sogar im wenig komfortablen Klassenzimmer relativ gut schlafen, sodass wir am Sonntagmorgen wieder einigermaßen erholt aufs Feld traten.
Für das Viertelfinale gegen Hardfish reichte es aber trotzdem nicht. Die Hamburger wirkten deutlich fitter und auch wacher und taten uns nicht den Gefallen, Zone gegen uns zu spielen. Gegen die schnellen und clever poachenden Hamburger fanden wir zunächst kein Mittel. Folgerichtig stand es schnell 5:0. Durch taktische Umstellungen und auch einige einsetzende Nachlässigkeiten der Gegner fanden wir etwas besser ins Spiel, mussten aber einsehen, dass Hardfish einfach taktisch wie physisch die Oberhand hatte und entsprechend deutlich mit 14:7 gewann.
Im Halbfinale um die Plätze 5-8 trafen wir auf Uprising. Das Spiel lief ähnlich wie gegen Partisan. Viel Zone auf beiden Seiten, klare Führung zu Beginn, Schwächephase in der Mitte, aber am Ende doch ein klarer 14:7-Erfolg.
So trafen wir zum Abschluss der Turniers im Spiel um Platz 5 erneut auf Drehst’n Deckel. Beide Teams waren sehr erschöpft, was schon im spärlichen Warm-Up beider Teams zu sehen war.
Trotzdem kämpften sich beide Teams nochmal ins Spiel. Dresden hatte wieder den besseren Start, aber wir konnten schnell ausgleichen. Es schien sich wieder ein sehr enges Spiel zu entwickeln. Dresden fehlte dann aber in ein paar Moment die Konzentration. Durch Drops ohne Gegnerdruck wurden uns ein paar Breaks geschenkt, in der zweiten Halbzeit konnten wir sogar einen Callahan holen. Aber auch als das Spiel entschieden schien, gaben beide Teams noch alles und blieben dabei sehr positiv und fair. Eigentlich war dieses Spiel ein sehr schöner Abschluss fürs Turnier. Leider knickte Adam spät im Spiel um und verletzte sich am Knöchel, was die Freude am Spiel und am Sieg leider trübte – gute Besserung an dieser Stelle.
Insgesamt verlief das Turnier für uns deutlich besser als erwartet. Wir sind als Team zusammengewachsen – neue, neuere und erfahrene Spieler haben gut zusammengefunden Wir können viele positive Dinge und ein paar produktive Erkenntnisse mitnehmen, die hoffentlich zu einer erfolgreichen Saison beitragen. Der erste Höhepunkt steht bald an: der DFV-Pokal am 25./25.Mai in Nürnberg.