Vom 30.01.-02.02. fuhren die Hucks als Mixed Team zur European Ultimate Indoor Club Championships (EUICC) 2020 in Herning – Dänemark. Mit dabei waren Angi, Babs, Lea, Jana, Patty, Ali, Ben, Eike, Freddy, Norm und Oleg.
Ohne zu wissen, was uns bei diesem Turnier erwarten würden, starteten wir am Donnerstag angenehm spät in unser erstes Spiel gegen Trondheim. Lineup-technisch noch stark geschwächt durch die fiese Leipziger Magengrippe vom Frauen-DM-WE davor, gingen wir an diesem Tag mit nur 2,5 spielfähigen Frauen an den Start, aber dafür mit einer umso stärkeren halbgesunden Sideline. Neu, aber nicht unangenehm, war für uns der Pre-Spiel-Spiritkreis mit dem anderen Team. Freundliche Worte auf beiden Seiten schafften direkt eine angenehme Spielatmosphäre. Wir legten bei unserem ersten europäischen Indoorauftritt einen heißen Start hin und liefen den Norwegern in unserer Offense einfach davon, sodass wir schnell ein angenehmes Punktepolster aufbauen konnten. Das Selbstbewusstsein war somit auf unserer Seite, sodass wir die ebenfalls international unerfahrenen Norwegern mit unserer Defense ordentlich unter Druck setzen konnten. Diese tolle Teamleistung wurde am Ende mit einem starken 15:5 für uns belohnt.
Nach einer langen Pause, die effektiv mit anfeuern der Potsdamer Goldfingers überbrückt wurde, starteten wir mit viel Selbstvertrauen in unser 2. Spiel gegen JetSet aus Belgien.Wie im ersten Spiel konnten wir uns durch eine effektive Offense und eine heiße Defense wieder einen guten Punktepuffer aufbauen und bis zum Ende aufrechterhalten. Sodass wir das Spiel mit 14:8 souverän gewonnen haben.
Durch den kurzfristig aufgebauten Livestream konnten sich auch die heimischen Fans an unseren Spielen erfreuen und uns über den Liveticker anfeuern.
Im letzten Spiel des ersten Turniertages durften wir gegen Danger! High Voltage aus England spielen. Dieses Team spielt in dieser Formation ausschließlich Indoor und ist, wie wir im Nachhinein herausgefunden haben, der amtierende Britische Indoor Meister. Danger war durch das gesamte Spiel ein bisschen wacher. Bis zum 7:8 konnten wir dennoch an Danger dranbleiben. Breaks konnten wir immer wieder holen. Zum Ende hin schlichen sich bei uns mehr Fehler ein, sodass Danger das Spiel sicher für sich entscheiden konnte. 8:12 verloren wir dieses Spiel. Die daheimgebliebenen Hucks konnten, dank Schubibubi TV, auch dieses Spiel im Livestream an den Endgeräten zu Hause verfolgen.
Als Poolzweiter waren wir für die oberen Powerpools qualifiziert. Der Gewinner des oberen Powerpools ist direkt im Viertelfinale, Platz 2-4 müssen erst noch das Achtelfinale ausspielen. Diese Konstellation sollte am nächsten Tag ausgespielt werden.
In unserem ersten Freitagsspiel starteten wir gegen Odessa Ultimate aus der Ukraine. Und dies auch gleich auf dem Center Court,auf dem auch die Spiele offiziell für Fanseat gelivestreamt wurden.
Wie in den anderen Spielen wussten wir nicht,was uns erwarten würden. Wir starteten wie gewohnt schnell und effektiv mit unserer Iso, die die Ukrainer Defense über den Großteil des Spieles nicht in den Begriff bekam. Damit konnten wir unsere Offense meist ohne Probleme und Energieaufwand durchbringen. Dies hat die Kommentatorin auch nochmal betont. Zitat:”Ist es nicht ein wenig langweilig für Patricia Eder in der Endzone zu stehen und 2 Schritte nach links und rechts für einen Punkt zu machen.” Sowie:” Bist du (Patty) wirklich nach Dänemark gekommen, um ein bisschen ChaChaCha zu tanzen?” Durch unsere Defense konnten wir wie auch in unserem ersten und zweiten Spiel Fehler erzwingen und in den meisten Fällen auch konvertieren. Dadurch gewannen wir unser 1. Powerpool-Spiel ungefährdet mit 14:9.
Im zweiten Spiel des Tages trafen wir auf mJAH aus Warschau, die zwei Tage später den Titel mit nach Hause nehmen sollten. Bis zur Halbzeit wurden Punkte getradet und beide Teams brachten ihre Offense solide durch. Dies änderte sich nun leider auf unserer Seite. Durch Unkonzentriertheiten und überhastete Wurfentscheidungen gaben wir mJAH mehrere Breakchancen, die sie gerne annahmen und damit das Spiel verdient 9:15 gewannen.
Als letzten Gegner des Freitags und des PowerPools ging es für uns gegen LeKi aus Finnland. Wie auch in den vorherigen Spielen gab es vor Beginn des Spiels einen sehr netten Austausch mit den Captains/Spiritcaptains. Bedauerlicherweise ging es in den ersten Minuten des Spiels entgegen der beidseitigen Äußerungen der Teams recht heiß her. So wurden Calls missachtet, Regeln sehr eigen ausgelegt und sich in Diskussionen eingemischt, was zum einzigen Spirit-Timeout des Turniers führte. Spielerisch waren wir in unserer Offense das ganze Spiel über gehemmt und konnten in der Defense im 1vs1 nicht den notwendigen Druck aufbauen woraus ein Endstand von 9:15 resultierte.
Mit einem Sieg und zwei Niederlagen landeten wir auf dem dritten Platz unseres Powerpools. Dies bedeutet für uns, dass wir in einer Art Backdoorgame gegen einen Gewinner der unteren Powerpools liefern mussten, um einen Platz unter der Top 8 zu erspielen.
Am Samstag ging es früh morgens gegen Birmingham. In einem durchweg engen Spiel in unserer Lieblingshalle gelang es keinem Team mit mehr als zwei Punkten davonzuziehen. Da beiden Teams die Bedeutung des Ausgangs bewusst war, wurde für jeden Punkt hart gekämpft, ohne dabei zu übertreiben. Schlussendlich konnten wir den Universepoint für uns entscheiden und damit Birmingham, wie von unseren daheimgebliebenen Supportern, in den Brexit schicken und uns einen Platz in den Top8 sichern. 12:11 haben wir das Spiel gewonnen.
Für das Spiel gegen BioZONe landeten wir erneut in der Stream Arena. Aber dieses mal konnten wir uns vor der Kamera gegen einen starken Gegner so gar nicht von unserer besten Seite zeigen. In der Offense fehlte uns anfangs einige Spannung, was zu zahlreichen Misskommunikationen führte und kaum erzielten Punkten. In der Defense waren wir den Angriffen der Russen nicht gewachsen und konnten vor allem ihre Top Receiverin nicht stoppen, die sogar im Luftduell gegen die Männer gewann. So lagen wir schnell mit 5 oder 6 Punkten zurück und konnten uns erst dann langsam fangen, was zum Aufholen viel zu spät war. Unsere durch den harten Rückstand ohnehin schon angeknackste Stimmung wurde durch sehr unterschiedliche spirittechnische Ansichten zwischen unseren beiden Teams und einigen Körperkontakt noch zusätzlich belastet. So entwickelte sich in der Mitte ein sehr unangenehmes Spiel. Biozone gewann am Ende souverän 14:9, da sie weiterhin gute Offenses spielten und unsere Defense reihenweise geskyed wurde. Wir selber spielten bis zum Ende fehlerbehaftet. Nach dem Spiel und der Spiritrede blieb zusätzlich ein sehr fader Beigeschmack über den Spirit des Spiels.
Unser Semi ging gegen die Sleepwalkers aus Finnland, die mit einigen für uns unkonventionellen Offensetaktiken aufwarten konnten. Aufgrund der Lautstärke in der Halle gab es einige Spielunterbrechungen, die nur schwer verständlich gelöst werden konnten, jedoch im Nachgang zum Spiel sehr angenehm geklärt wurden. Vom erneuten Support der Potsdamer getrieben, konnten wir uns nach geringfügigem Rückstand dezent absetzen und am Ende den Sieg mit 13:10 verbuchen. Damit war uns ein Platz in der Top 6 sicher.
Im letzten Spiel des Turniers ging es für uns um den 5. Platz. Gegner war erneut Danger! High Voltage. Durch das Geschenk eines Glases Spreewaldgurken von den Potsdamer beflügelt, starteten wir sehr gut ins Rückspiel. Gleich im ersten Punkt konnte unsere Defense die Scheibe holen und direkt zum 1:0 verwandeln. Auch im zweiten Punkt hatte Danger! Probleme und warf gleich dreimal die Scheibe weg, schaffte allerdings im vierten Versuch den Ausgleich. Die nächsten Punkte bestanden aus einer soliden Offense und starker Defense. Wir konnten noch zwei weitere Breaks holen und hatten anfangs keine Probleme unsere Offense durchzubringen. Konnten wir im Hinspiel noch viel zu selten die konsequent und hart gelaufenen Cuts unterbinden, gelang uns dies nun deutlich besser. So dass wir früh eine Drei-Punkte-Führung herausarbeiten konnten. Auch durch ein Break der Engländer ließen wir uns nicht aus der Ruhe bringen und spielten unsere Easy Offense sehr effizient runter. Nachdem unsere D-Line zwei weitere Breaks holen konnte, hatten wir bis zum Ende der Zeit einen vier Punkte Vorsprung. Am Ende zeigte sich dann nochmal die Klasse der Briten, die durch ein starkes Comeback mit vier Punkten in Folge das Spiel noch zum Universepoint brachten. Zu unserer Erleichterung konnten wir diesen für uns entscheiden und mit dem sechsten Sieg im zehnten Spiel den 5. Platz ergattern. 13:12 fiel das Spiel zu unserem Gunsten aus.
Anschließend konnten wir uns noch drei heiße Finalspiele angucken und hatten dadurch auch einen schönen Turnierabschluss.
Nachdem wir unser Ferienhaus noch etwas auf Vordermann gebracht haben, fuhren wir ein letztes mal nach Herningen rein, um Eike am Bahnhof rauszuschmeißen.
Nach gefühlter Ewigkeit auf der dänischen Autobahn mit klassischem dänischen Wetter (grauer Himmel und immer mal wieder Regen) und einem kurzen Stück auf deutscher Seite, haben wir einen letzten gemeinsamen Stop irgendwo im Nirgendwo an einem Outlet Center gemacht. Nach kurzer Stärkung durch Speis und Trank waren wir für das letzte Stück nach Berlin gewappnet. Die Etappe verlief auch ohne weitere Vorkommnisse und alle sind wieder gesund und halbwegs munter in Berlin angekommen.
Ausführliche Ergebnisse gibt es hier.