Während das erste Team in Köln um die deutsche Meisterschaft spielte, machten sich das zweite Team der Hucks auf nach Chemnitz zur 4.Liga NO, um Erfahrung zu sammeln und vielleicht auch ein paar Spiele zu gewinnen.
Da es keine Schlafhalle sondern nur eine Jugendherberge gab, entschieden wir uns am Samstag um 5 in Berlin loszufahren. Nachdem sich die Organisation im Vorfeld für die Captains als sehr mühselig herausstellte, vergaßen sie den entscheidenden finalen Organisationsteil – den Wecker (der zwar auf 5 Uhr eingestellt war, allerdings nur von Montag bis Freitag).
Während also die eilig ernannten Ersatz-Captains Max und Philipp das Warm-Up im Flur der Halle leiteten, versuchte Clem auf der Autobahn möglichst viele Minuten rauszuholen, um noch rechtzeitig zum ersten Spiel gegen Dresden da zu sein.
Unsere unerfahrene Truppe mit fünf DM-Debütant*innen und erstmal ohne Captains tat sich gegen die erfahrenen Dresdner schwer, die sich mit viel Iso eine 5:1-Führung herausspielen konnten.
Auch mit dem Eintreffen der Captains, die ohne echtes Warm-Up nach etwa zehn Minuten ins Spiel einstiegen, wurde es nicht direkt besser, allerdings konnten wir uns kurz vor Ende der 1.Halbzeit noch einen Break zurückholen. Halbzeitstand 8:4 für Dresden.
In der zweiten Halbzeit waren wir dann stabiler und konnte einige schöne Punkte machen. Allerdings war der Vorsprung der Deckel, welche die zweite Hälfte mit der Offense begannen, nicht aufzuholen, sodass wir am Ende 10:15 verloren.
Das zweite Spiel gegen Hundflachwerfen begannen wir gut aufgewärmt in voller Teamstärke. Der Start verlief etwas nervös, doch wir konnten uns erstmal fangen und nach 1:3 Rückstand auf 3:3 aufholen. Jedoch gab uns das keine Sicherheit. Durch gute Poaches der Hunde, aber vor allem viele eigene Fehler, Drops und überhastete Würfe produzierten wir deutlich zu viele Turns und lagen bereits zur Halbzeit klar hinten.
Positiv zu erwähnen ist, dass das Spiel sehr fair blieb und der am Ende klare Score von 8:15 nicht zu sehr auf die Laune drückte.
Im dritten Spiel gegen die Airpussies schienen wir uns endlich eingespielt zu haben und konnten eine 3:1 Führung herausspielen. Daraufhin stellten die Airpussies auf Zone um, doch obwohl unsere Zonen-Offense noch nicht so viel Praxis hatte, ließen wir uns nicht beeindrucken, sondern machten ungefährdet unsere Punkte. In der Folge sahen wir uns wieder eine 1-to-1-Defense gegenüber, gegen die wir durch unsere Laufleistung immer wieder frei kamen.
Doch seit dem 3:1 waren auch die Airpussies offensiv im Spiel und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit vielen guten Offensivaktionen, sodass bis zum Timecap die Punkte größtenteils getraded wurden. Also 13:10 Hucks, Spiel auf 14. Kurz vor unserem ersten Sieg wurden wir allerdings nochmal nervös und die Defense der Airpussies tat ihr übriges dazu, dass der entscheidende Punkt nicht fallen wollte.
Im Universe bekamen wir die Nerven dann aber zusammen und holten uns mit 14:13 den ersten Sieg.
Aber auch mit dem ersten Sieg ging es im letzten Spiel gegen die gastgebenden Stoneheads, die bisher nur verloren hatten, um den letzten Platz. Aber ohne Druck und dem Selbstvertrauen des ersten Sieges gegen die Airpussies sollten wir gegen die Stoneheads ein gutes Spiel liefern können.
Allerdings fingen wir nervös mit Fehlern in der Iso an. Nach dem Turn konnten wir den Chemnitzern gerade vor den Enzone guten Druck machen, bis sie bei hohem Stall zu auf der offenen Seite abgeworfenen Knifes/Outsides auf die Breakseite griffen. Eigentlich nicht der erfolgversprechendste Wurf, aber die Stoneheads trafen die kleinen Fenster und fingen stark.
Während wir also trotz guter Defense nicht genug Turns holten, stellten wir offensiv auf eine Box um. Hier fehlte uns aber die Erfahrung, die Poaches der Handler zu bestrafen, die immer wieder die Wurfkanäle zu machten, wenn wir im Feld freikamen.
Also beim 3:1 die nächste Umstellung auf einen 2-3-Vertical Stack, um die Poaches loszuwerden. Das Vorhaben ging auf, doch unsere Angebote im Feld waren zu verhalten. Wahrscheinlich ein mentales Problem, nachdem unsere Cutter am Anfang ständig nicht angeworfen werden konnten, obwohl die Defense im Feld geschlagen war.
Die Umstellung auf den Sidestack brachte schließlich Besserung. Nach zwei Punkten Eingewöhnungszeit kam der erste Cut oft mit sehr viel Raumgewinn frei. Trotz der guten Initiierung stockte die Offense vor der Endzone und wurde zu oft ungenau. Defensiv konnten wir zwar Druck aufbauen, aber die Turns zu selten verwerten, sodass das Spiel zu deutlich mit 6:15 verloren ging.
Trotzdem konnten wir zum Abschluss einige schöne Punkte erzielen und sogar fast einen Callahan holen, der aber leider nur zum Adam wurde.
Wegen des direkten Vergleichs wurden wir in der Endabrechnung Letzter. Mit einigem Abstand zu der unnötigen und vor allem unnötig hohen Niederlage im abschließenden Spiel sind wir mit dem Turnier trotzdem sehr zufrieden. Da im Vorfeld lange unklar war, ob ein Team ohne externe PickUps überhaupt realisierbar sein wird, war schon das Antreten mit einem Team mit je sechs Frauen und Männern ein Erfolg. Für die meiste Zeit spielten wir gutes Mixed-Ultimate über das ganze Team mit starken Aktionen von allen. Natürlich machten wir auch eine ganze Menge Fehler, die jedoch größtenteils darauf zurückzuführen sind, dass alle in verantwortungsvollere Positionen gerückt sind – sei es bezüglich der Position im Team, auf dem Feld oder einfach nur bezüglich der Spielanteile und Zahl der Scheibenkontakte. Und gerade diese Fehler stimmen uns positiv, dass wir trotz des Ergebnisses ein für die Entwicklung des Teams sehr wertvolles und erfolgreiches Turnier gespielt haben.